![]() Procede et dispositif pour conditionner des boues difficilement deshydratables
专利摘要:
公开号:WO1989011455A1 申请号:PCT/EP1989/000536 申请日:1989-05-17 公开日:1989-11-30 发明作者:Alfons KÖHLING;Rolf-Erhard Schmitt;Evangelos Gidarakos;Bernhard Fischer 申请人:Battelle-Institut E.V.; IPC主号:C02F1-00
专利说明:
[0001] Verfahren und Vorrichtung zur Kondi ionierung schwer entwässerbarer Schlämme [0002] Beschreibung [0003] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Konditionierung schwer entwässerbarer Schlämme mit dem Ziel, das Entwässerungsverhalten im positiven Sinne zu beeinflussen. [0004] Schlämme aus Abwasserbehandlungsanlagen fallen mit einem hohen Wassergehalt an, der u.a. von angewandten Verfahren und der Art und Größe der Feststoffteilchen abhängig ist. Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen ist dünn- flüssig und hat normalerweise einen Feststoffgehalt von 1 bis 5 %. In dieser Konsistenz ist eine Beseiti¬ gung unwirtschaftlich und in den meisten Fällen auch nicht vorschriftsgemäß.- Der Schlamm wird daher zu einem festen Abfallprodukt weiterentwässert. [0005] Weiter fallen stark wasserhaltige Schlämme in der Aluminiumindustrie bei der Aufbereitung von Bauxit (Rotschlamm), bei der Aufbereitung von Steinkohle, in der Galvanikindustrie und bei vielen anderen industri¬ ellen Verfahren an. [0006] Die Entwässerung und anschließende Beseitigung der Schlämme machen einen wesentlichen Anteil der Investitions¬ und Betriebkosten einer Anlage aus. [0007] Für die Schlammentwässerung werden nach der Technischen Verordnung für Abfallbeseitigung - TVAB 26012 - eingesetzt: Natürliche Verfahren, wie Schlammtrockenplätze und Schlammteiche. Verfahren der mechanischen Trenntechnik, wie Trockentrommel, Selektivtrockner, Etagentrockner und Sprühtrockner. [0008] Den höchsten Entwässerungsgrad, d.h. den höchsten Fest¬ stoffgehalt liefert die thermische Trocknung. Die Be¬ triebs- und Investitionskosten sind aber unwirtschaftlich hoch. Mit den Verfahren der mechanischen Trenntechnik werden Feststoffgehalte von 15 bis 25 % erreicht; ein Gehalt, der wegen der anschließenden Beseitigung nicht befriedigt. [0009] Eine weitergehende Entwässerung kann erreicht werden, wenn der Schlamm einer Vorbehandlung unterzogen wird. Hierfür sind thermische und chemische Verfahren bekannt geworden. [0010] Bei der thermischen Konditionierung wird der Schlamm in Reaktoren für einen Zeitraum von 30 min auf Tempera¬ turen bis ca. 220°C und Drucken bis ca. 20 bar gehalten und anschließend auf 60°C abgekühlt. Bei einer Entwässer¬ ung über Filterpressen wird ein Filterkuchen mit 45 bis 55 %" Feststoff erhalten. Nachteilig bei diesem Verfahren sind der hohe Energiebedarf und die Notwendigkeit von Druckbehältern. [0011] Bei der chemischen Konditionierung werden dem Schlamm Kalkmilch und Eisen- oder Aluminiumsalzlösungen beige¬ mischt, in einigen Fällen auch organische Flockungs¬ mittel. Hiermit kann die Entwässerbarkeit so weit ver¬ bessert werden, daß in Vakuumzellenfiltern Filterkuchen mit 20 bis 30 % Feststoff und in Filterpressen solche mit 30 bis 50 % Feststoff anfallen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist die Notwendiσkeit von Chemikalienzusatzen, die hierdurch bedingte Aufsalzung des Wassers und die Notwendigkeit von Meß- und Regeleinrichtungen zur Überwachung der Konditionierung; eine Überdosierung führt zur Resuspendierung des Schlammes. [0012] Darüber hinaus sind Verfahren zur Trennung von Suspen¬ sionen bekannt geworden, die elektrophoretische und elektroosmotische Kraft nutzen; sie werden oft als Elektrofiltration bezeichnet. Hierzu werden die Suspensionen einer elektrochemischen Zelle zugeführt, die durch ein nichtleitendes Diaphragma in einen Anoden- und Kathodenraum geteilt ist. Wird nun eine Gleichspannung angelegt, wandern die Teilchen unter dem Einfluß des elek¬ trischen Feldes zu dem Diaphragma, wo sie als Filter¬ kuchen mit hohem Feststoffgehalt abgeschieden werden. Das Wasser durchströmt das Diaphragma und kann als Filtrat abgegeben werden. Dieses Verfahren findet Anwendung zur Entwässerung von Mineralsuspensionen, vorzugsweise für Tone, und von Polymersuspensionen, beispielsweise PVC. [0013] Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß hierbei nur geladene Teilchen wandern und die Wanderungsgeschwindig¬ keit von der Art und Größe der Teilchen abhängig ist. Das kann dazu führen, daß bei einer breiten Teilchen¬ größenverteilung, wie sie in Abfallschlämmen zu erwarten ist, kleine Teilchen zur Verstopfung des Diaphragmas führen, während größere Teilchen kaum an der Wanderung beteiligt sind. Das bedeutet eine starke Begrenzung des Anwendungsbereiches. [0014] Weiter werden an das Diaphragma hohe Anforderungen gestellt. Einmal muß die Porosität so hoch sein, daß die Spannungsverluste gering bleiben, zum anderen dürfen die Poren nicht so groß sein, daß die Teilchen durch das Diaphragma wandern können. Die Eigenschaften sollen sich auch während einer langen Betriebszeit weder durch Ver¬ schmutzung noch durch andere Faktoren nicht ändern. [0015] Die deutsche Patentanmeldung P 37 39 580.7-45 vom 23. 11. 1987 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichgung zur Spaltung einer wäßrigen Emulsion, die hierzu in einer elektrochemischen Zelle einer Gleichspannung ausge¬ setzt wird. Schlämme sollen mit diesem Verfahren nicht konditioniert werden. [0016] Zum Stand der Technik sei auch verwiesen auf die G3-PS 1 527 692, die vorschlägt, für die Behandlung von Wasser dieses einer elekrischen Gleichspannung auszusetzen, der eine WechselSpannung überlagert ist. Schlämme können mit diesem Verfahren nicht konditioniert werden, weil die Anode isoliert ist. Die Elektroden wirken dort viel¬ mehr als Kondensator. [0017] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu- - gr nde, die Nachteile der bekannten Verfahren zu über¬ winden und ein Verfahren zu entwickeln, das es erlaubt, Abfallschlämme mit unterschiedlicher Ladung der Teilchen und einer breiten Teilchengrößenverteilung so zu be¬ handeln, daß das Entwässerungsverhalten im positiven Sinne beeinflußt wird. Dabei soll das Verfahren gegen Ver¬ schmutzungen weitgehend unempfindlich sein. [0018] Es hat sich nun gezeigt, daß diese Aufgabe in technisch fortschrittlicher Weise gelöst wird, wenn gemäß voriie- gender Erfindung der schwer entwässerbare Schlamm einem elektrischen Gleichspannungsfeld ausgesetzt wird. Zwar ist es bekannt, Schlämme während des eigentlichen Ent¬ wässerungsprozesses durch ein elektrisches Feld so zu beeinflussen, daß die flüssige Phase aufgrund von elek- troosmotischer Wirkung auf die Kathode zuströmt und durch darin vorgesehene Perforationen abströmt und daß die Fest¬ körperanteile sich durch elektrophoretische Wirkung an der Anode sammeln. Im Zusammenhang mit einer der Entwässerungs¬ behandlung vorausgehenden Konditionierung ist jedoch bis¬ lang nur eine Verbesserung der Filtrationsf higkeit spezi¬ ell für zuvor mit chemischen Konditionsmitteln behandelte industrielle, wasserhaltige Abfälle beobachtet worden. [0019] Die Erfinder stellten hingegen fest, daß insbesondere stark organisch belastete Schlämme wie solche aus kommunalen , Kläranlagen ohne jede vorangehende Präparierung mit chemi¬ schen Mitteln allein durch Einwirkung des elektrischen Gleichspannungsfeldes bei ausreichend großen Elektrodenflä¬ chen in kürzester Zeit so beeinflußt werden konnten, daß ihr Sedimentationsverhalten und ihre Filtrierbarkeit erheb¬ lich verbessert waren. [0020] Es wurde herausgef nden, daß insbesondere eine große Ober¬ fläche an der Anode eine die Entwässerbarkeit verbessernde Agglomeration der Schwebstoffe und Kolloide an größeren Teilchen beschleunigte. Dies ist vermutlich darauf zurück¬ zuführen, daß die abstoßende Wirkung der größtenteils nega¬ tiv geladenen Schlammteilchen durch die Bereitstellung ei¬ ner großen positiven Ladungsmenge in vermehrtem Maß kom¬ pensierbar ist. Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens ist technisch einfach und mit geringem Aufwand re¬ alisierbar. Neben möglichst großflächigen Elektroden weist sie vorzugsweise lediglich einen Separator zum Schutz der Kathode auf. An die Gleichspannungsquelle, die relativ ge¬ ringe Spannungwerte bereitstellen muß , sind keine besonde¬ ren Anforderungen zu stellen. Wahlweise kann die Gleich¬ spannung während der Behandlung konstant bleiben oder al¬ ternieren oder es kann ihr eine Wechselspannung z.B. mit einer Frequenz von etwa 5o kHz bis 100 kHz überlagert sein. [0021] Einerseits bietet das erfindungsgemäße Verfahren die Mög¬ lichkeit der außerordentlich, schnellen Konditionierung, wo¬ durch, letztlich neben der Konditionierung im Chargenbetrieb eine kontinuierliche Durchstromung der chemischen Zelle mit direkter Weiterleitung des Schlamms zur Weiterverarbeitung erst praktikabel wird. [0022] Andererseits wird die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens da¬ durch stark erhöht, daß die Verwendung konditionierender Chemikalien völlig entfällt. Damit werden sowohl die Kosten hierfür eingespart als auch eine Aufsalzung des Wassers vermieden. Weiterhin wird die Abfallmenge durch die Kondi¬ tionierung nicht -erhöht und damit wertvoller [0023] Deponieraum eingespart. Ferner entfallen die kost¬ spieligen und störanfälligen Meß- und Steuereinrichtungen. [0024] Ein weiterer wichtiger Vorteil durch den Verzicht auf einen Zusatz von Chemikalien ergibt sich insbesondere bei der Behandlung von kommunalen Klärschlamm, weil hier eine Störung des anschließenden Faulprozesses durch Fällungs¬ und Flockenmittel nicht immer mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. [0025] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei- spielen näher erläutert, aus denen sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt: [0026] Fig. 1 - schematisch eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Konditionierung von Schlämmen; [0027] Fig. 2 - ein Diagramm mit den mit der Anordnung nach Fig. 1 erzielten Ergebnissen bezüglich der Fi-1trationseigenschaften; [0028] Fig. 3 - ein Diagramm mit den mit der Anordnung nach Fig. 1 erzielten Ergebnissen bezüglich des Sedimentationsverhaltens; [0029] Fig. 4 - eine Laboratoriumseinrichtung zur kon¬ tinuierlichen Behandlung des Schlammes. Gemäß der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform strömt wasserhaltiger Schlamm aus einem Vorratsgefäß 1 durch Schwerkraftwirkung zu einer elektrochemischen Zelle 3, bis diese bis zu einer vorgegebenen Höhe gefüllt ist. Die elektrochemische Zelle 3 enthält zwei Elektroden 4 und 5, die über Anschlußklemmen 6 und 7 mit den Polen einer Gleichspannungsquelle verbunden sind. [0030] Die Elektroden können als ein Blech oder Netz ausge¬ bildet sein; in vorteilhafter Weise zeichnen sie sich durch eine hohe spezifische Oberfläche aus. Dazu können beispielsweise mehrere Netze zu einem Elektrodenpaket vereinigt werden. Außerdem wird bevorzugt, wenn die Elektroden aus einem korrosionsbeständigen Material bestehen. Dadurch wird vermieden, daß die Elektroden korrodieren bzw. sich auflösen. Als Elektrodenmaterial für die positive Elektrode (Anode)eignen sich neben Edel¬ metallen auch Nickel und Graphit und platiniertes Titan, Tantal und Niob. Für die negative Elektrode (Kathode) sind Titan, Graphit, Edelstahl u.a.m. geeignet. [0031] An die Elektroden wird eine Spannung angelegt, die so eingeregelt wird, daß ein vorher bestimmter Grenzwert nicht überschritten wird. Durch die Wirkung des elek¬ trischen Feldes in der Zelle werden die Entwässerungs¬ eigenschaften des Schlammes im positiven Sinne beeinflußt; wahrscheinlich durch die Bildung größerer Schlamm- Aggregate, wobei anhaftendes Wasser freigesetzt wird. Die so konditionierten Schlämme weisen im Vergleich zu Schlämmen aus der konventionellen Wasserbehandlung ein geringeres Wasserbindevermögen auf. Damit werden das Sedimentations-, Eindickungs- und Entwässerungsverhalten verbessert. Die Verweilzeit des Schlammes in der Zelle wird so gewählt, daß der Schlamm die gewünschten Eigen¬ schaften erreicht hat. [0032] Der konditionierte Schlamm gelangt danach in einen Puffer¬ behälter 8 und wird von dort zur weiteren Behandlung, wie Schlammeindickung und/oder Wasserabtrennung, weiter¬ geleitet. [0033] An dieser Stelle sei erwähnt, daß ein weiteres bevorzug¬ tes Einsatzgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Abtrennung von Metallerzsuspensionen aus Trüben oder Extraktionsprozessen im.Rahmen der Erzaufbereitung und Metallgewinnung ist. [0034] Das Verfahren kann auch so geführt werden, daß in der Zelle 3 zwischen den Elektroden 4 und 5 ein Separator 9 vorgesehen ist. Er wird vorteilhafterweise so angeordnet, daß die negative Elektrode vor einer direkten Anströmung mit Schlammpartikeln geschützt wird. Als Materialien sind hierfür beispielsweise grobmaschige Kunststoffnetze geeignet. [0035] Als Kriterium für die Leistungsfähigkeit des Verfahrens wird das Entwässerungsverhalten bestimmt. Hierzu wurden das Filtrations- und Sedimentationsverhalten gemessen. [0036] Wichtige Kenngrößen des Filtrationsverhaltens sind hier die Filtrationsgeschwindigkeit und die Fil ratmer.ee. Zur Bestimmung dieser Kenngrößen wurde eine abgemessene Schlammenge von 50 bis 100 ml auf ein Filter gegeben, unter Schwerkraft filtriert und die Filtrat enge in Abhängigkeit von der Zeit gemessen. [0037] In Fig. 2 sind Ergebnisse dieser Messungen dargestellt. Dabei ist über die Zeit t (in Stunden) die Filtratmenge F (in ml) aufgetragen, und zwar für Schlämme, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter verschiedenen Bedin¬ gungen konditioniert wurden (Kurven II, III) und zum Vergleich auch für den unkonditionierten Schlamm (Kurve I). [0038] Wichtige Kenndaten des Sedimentationsverhaltens sind die Sedimentationsgeschwindigkeit und das Volumen des sεdi- mentierten Schlammes. Zur Bestimmung dieser Kenngrößen wurde eine abgemessene Schlammenge in einen Zylinder eingefüllt und die Sedimentation unter Schwerkrafteinfluß in Abhängigkeit von der Zeit gemessen. [0039] In Fig. 3 sind Ergebnisse der Messungen dargestellt. Dabei ist über die Zeit t (in Stunden) die Höhe H des Schlammvolumens (in mm) aufgetragen; auch hier für kondi¬ tionierte Schlämme (Kurven II, III) und zum Vergleich für unkonditionierten Schlamm (Kurve I). [0040] Auf Einzelheiten dieser Figuren wird weiter unten näher eingegangen. [0041] Es ist auch möglich, den Klärschlamm im kontinuierlichen Betrieb zu konditionieren. Eine bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung ist in Fig. 4 dargestellt. Grundsätzlich ist bezüglich der elektrochemischen Zelle derselbe Aufbau wie in Fig. 1 gegeben, und es v/erden dieselben Bezugs¬ zahlen verwendet. Die Elektroden sind in dieser Aus- führungsform waagerecht angeordnet, wobei sich die positive Elektrode 4 im unteren Bereich der Zelle 3 unterhalb der negativen Elektrode 3 befindet. Um eine hohe spezifische Oberfläche zu erreichen, werden hier für die positive Elektrode mehrere übereinander geschich¬ tete Metallnetze verwendet. [0042] Nach der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform strömt der wasserhaltige Schlamm aus dem Vorratsgefäß 1 durch Schwerkraftwirkung oder mit Hilfe einer Pumpe 2 zur elektrochemischen Zelle 3. Die Strömungsgeschwindigkeit wird durch ein Ventil oder durch eine Förderleistung der Pumpe vorgegeben, wobei Pumpen eingesetzt werden sollen, die vorgebildete Schlammflocken nicht zerschlagen. An Stromanschlüsse 6 und 7 wird eine Gleichspannungs¬ quelle angelegt und die Spannung so geregelt, daß ein vorher festgelegter Strom, der von der Art des Schlammes abhängig ist, nicht überschritten wird. [0043] Die Behandlungszeit des Schlamms entspricht dabei im wesentlichen der Verweilzeit bei dem in Fig. 1 darge¬ stellten Verfahren, kann aber hier in vorteilhafter Weise leichter variiert werden, beispielsweise durch Änderung der Strömungsgeschwindigkeit. Der konditionierte Schlamm 'fließt dann in den Pufferbehälter 8 und wird an¬ schließend weiterbehandelt. [0044] In den nachfolgenden Beispielen werden Versuche be¬ schrieben, die mit Laboranlagen der beiden beschriebenen Vorrichtungen durchgeführt wurden. Für die Versuche wurde Klärschlamm aus einer kommunalen Kläranlage einge¬ setzt, und zwar - Schlamm nach dem Faultürm - vorder Siebbandpresse - mit einem Schlammgehalt von etwa 6 %, bei der weiteren Beschreibung als Klärschlamm 1 bezeichnet und [0045] - Überschußschlamm - vor dem Dekanter - mit einem Schlammgehalt von etwa 1 %, bei der weiteren Be¬ schreibung als Klärschlamm 2 bezeichnet. [0046] Beispiel 1: [0047] 200 ml Klärschlamm 1 wurden in eine elektrochemische Zelle entsprechend Fig. 1 eingefüllt. Als Elektroden waren für die positive Seite (Anode) Nickelstreckmetall und für die negative Seite (Kathode) Titanstreckmetall eingebaut. Die geometrische Oberfläche der Elektroden [0048] 2 betrug etwa 50 cm , der Abstand der Elektroden 20 mm. [0049] An die Zelle wurde eine Gleichspannung von 25 V ange¬ legt; die Behandlungszeit betrug hier 3 h. [0050] 100 ml des behandelten Schlammes wurden auf ein Falten¬ filter gegeben und die Filtratmenge in Abhängigkeit von der Zeit gemessen. Zum Vergleich wurde die gleiche Menge des unbehandeltεn Schlammes filtriert. [0051] Das Ergebnis zeigt Fig. 2. Auf der Abszisse ist die Filtrationszeit in Stunden und auf der Ordinate die Filtratmenge in ml aufgetragen, und zwar die Kurve I für den unbehandelten Schlamm und die Kurve II für den behandelten Schlamm. [0052] Der positive Einfluß der Behandlung ist hier deutlich zu erkennen; einmal an der höheren Filtraticnsgeschwin igkei , zum anderen an der größeren Filtratmenge. Bei der weiteren Schlammbehandlung wird damit ein größerer Ξchlammdurchsatz ermöglicht und ein Schlamm mit deutlich erhöhtem Feststoffanteil erhalten. [0053] Weiter ist das Filtrat deutlich klarer, ein Hinweis dafür, daß insbesondere organische Schwebstoffe und Kolloide sich an großen Teilchen angelagert oder sich zu größeren Agglomeraten vereinigt haben. [0054] Darüber hinaus wird auch das Sedimentationsverhalten positiv beeinflußt. Während unbehandelter Schlamm zum Teil sedimentiert und zum Teil aufschwimmt, wird durch die Behandlung bewirkt, daß der gesamte Feststoffanteil sedimentiert. Dieses geänderte Sedimentationsverhalten weist darauf hin, daß größere, schwerere Schlammteilchen entstanden sind. [0055] Beispiel 2: [0056] In diesem Beispiel wurde für die positive Seite (Anode) eine Elektrode mit großer geometrischer Oberfläche einge¬ baut. Hierzu wurden vier Chrom-Nickel-Drahtnetze zu einem Elektrodenpaket vereinigt; die geometrische Ober- [0057] 2 fläche betrug damit etwa 200 cm . Als negative Elektroαe [0058] (Kathode) diente wieder ein Titanstreckmetall. [0059] Mit dieser Anordnung können bei geringerer Spannung und kürzerer Behandlungszeit ähnlich gute Ergebnisse, wie i: Beispiel 1 beschrieben, erhalten werden. 200 ml Klärschlamm 1 wurden mit einer Spannung von 4 V für einen Zeitraum von 30 min behandelt. Das Ver- suchsergebnis ist als Kurve III in Fig. 2 eingezeichnet. [0060] Beispiel 3: [0061] Für diesen Versuch wurden 100 ml Klärschlamm 2 mit einem Schlammgehalt von etwa 1 % in einer Anordnung, wie in Versuch 1, behandelt. Als positive Elektrode war hier für die positive Seite ein Chrom-Nickel-Stahlnetz und für die negative Elektrode ein platiniertes Titan¬ streckmetall eingebaut. Die angelegte Gleichspannung betrug 14 V. die Behandlungsdauer 10 min. [0062] Zur Charakterisierung der Schlammeingenschaften wurde hier das Sedimentationsverhalten bestimmt. Hierzu v/urden 100 ml des behandelten Schlammes in ein zylindrisches Glasgefäß gegeben und die Abnahme'der Schlammhöhe in Abhängigkeit von der Zeit gemessen. Die Anfangshöhe des Schlammes betrug 40 mm. Zum Vergleich diente die gleiche Menge des unbehandelten Schlammes. [0063] Das Ergebnis zeigt Fig. 3. Auf der Abszisse ist die Sedimentationszeit in Stunden und auf der Ordinate die Schlammhöhe in mm aufgetragen, und zwar Kurve I für den unbehandelten Schlamm und Kurve II für den behandelten Schlamm. [0064] Man erkennt deutlich den- positiven Einfluß der Behandlung; die Sedimentationsgeschwindigkeit ist größer und das Sedimentvolumen geringer, in diesem Beispiel nach 1 Stunde um etwa 33 %. Be ispiel 4 : [0065] Eine deutliche Verbesserung der Sedimentationsgeigen- schaften wird auch bei einer geringen Behandlungszeit beobachtet. Unter den gleichen Bedingungen wie in Versuch 3 beschrieben, aber mit einer Behandlungszeit von nur 3 min, werden Ergebnisse erhalten, die als Kurve III in Fig. 3 eingetragen sind. Das Sediment¬ volumen ist hier nach 1 h Sedimentationszeit um etwa 15 % geringer.
权利要求:
ClaimsiPatentansprüche 1. Verfahren zur Konditionierung schwer entwässerbarer Schlämme insbesondere mit hoher organischer Belastung zur positiven Beeinflussung des Entwässerungsverhaltens ohne Konditionierungszusätze, in welchem Verfahren a. der wasserhaltige Schlamm in eine elektrochemische Zelle mit mindestens einer bezüglich ihrer Oberfläche vergrößer¬ ten Elektrode eingebracht wird und b. für eine vorbestimmte Zeitdauer durch Anlegen einer Gleichspannung an die Elektroden der Zelle einem elektri¬ schen Feld ausgesetzt wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem der Gleichspannung eine alternierende Gleich¬ spannung überlagert wird. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, in welchem der Schlamm der elektrochemischen Zelle aus einem Vorratsbehälter zugeführt wird und, nachdem er durch deren zwischen den Elektroden liegenden Raum geströmt ist, in einen Pufferbehälter eingeleitet wird, aus dem er zur weiteren Behandlung weitergeleitet wird. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, aufweisend zwei mit einer Gleich- spannungsσuelle verbundene Elektroden (4,5) aus einem Netz aus Nickel, Edelstahl, Graphit und/oder platiniertem Titan. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, in welcher die Anode zur Vergrößerung ihrer geometrischen Oberfläche aus. einer Packung mehrerer derartiger Metallnetze besteht. 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, in welcher die Kathode durch einen Separator (9) aus einem Kunststoffnetz mit einer Maschenweite von vorzugsweise 0,1 mm bis 2mm vor einer direkten Anströmung durch den Schlamm geschützt ist. 7. Anwendung des Verfahrens bzw. der Vorrichtung. nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf die Konditionierung von Klärschlamm, vorzugsweise aus kommunalen Kläranlagen. 8. Anwendung des Verfahrens bzw. der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 auf die Konditionierung von Metall¬ erzsuspensionen, vorzugsweise aus Trüben und/oder Extraktionsprozessen.
类似技术:
公开号 | 公开日 | 专利标题 Elazzouzi et al.2017|Electrocoagulation flocculation as a low-cost process for pollutants removal from urban wastewater Donini et al.1994|The operating cost of electrocoagulation Calvo et al.2003|An electrocoagulation unit for the purification of soluble oil wastes of high COD EP2010456B1|2011-09-14|Verfahren und vorrichtung zur abwasserreinigung US8133382B2|2012-03-13|Method for electrocoagulation of liquids US3680698A|1972-08-01|Process for the treatment of slimes and waste solids AU721834B2|2000-07-13|Electrochemical treatment of effluent water Meas et al.2010|Industrial wastewaters treated by electrocoagulation CA2307188C|2003-08-19|Process and apparatus for electrocoagulative treatment of industrial waste water US4331525A|1982-05-25|Electrolytic-ultrafiltration apparatus and process for recovering solids from a liquid medium Pahl et al.2013|Harvesting, thickening and dewatering microalgae biomass CN104245601B|2017-05-03|用于使用生物反应器和膜过滤器处理废物流的方法 US3964991A|1976-06-22|Method and apparatus for precipitating colloids from aqueous suspensions US8048279B2|2011-11-01|Method and apparatus for electrocoagulation of liquids EP0784501B1|1999-12-01|Entwässerungsverfahren CN101203458B|2011-02-02|用于净化流体的方法以及装置 US6746593B2|2004-06-08|High volume electrolytic water treatment system and process for treating wastewater Matteson et al.1995|Electrocoagulation and separation of aqueous suspensions of ultrafine particles US6274028B1|2001-08-14|Electrolytic wastewater treatment method and apparatus Giwa et al.2015|Enhanced sludge properties and distribution study of sludge components in electrically-enhanced membrane bioreactor US6495048B2|2002-12-17|Water and wastewater treatment system and process for contaminant removal US4755305A|1988-07-05|Continuous dewatering method US4014766A|1977-03-29|Electrolytic treatment of waste water EP0019176B1|1983-06-08|Verfahren zum Entwässern von Klärschlämmen auf Kammerfilterpressen US6294061B1|2001-09-25|Process and apparatus for electrocoagulative treatment of industrial waste water
同族专利:
公开号 | 公开日 DE3824289C2|1992-05-27| DE3824289A1|1989-11-30|
引用文献:
公开号 | 申请日 | 公开日 | 申请人 | 专利标题 FR857752A|1940-04-10|1940-09-28||Appareil pour le traitement des liquides par voie électronique| FR2106286A5|1970-09-15|1972-04-28|Battelle Memorial Institute||WO1996006804A1|1994-08-29|1996-03-07|Raision Tehtaat Oy Ab|Method for dewatering sludges|DE1658071A1|1967-06-29|1971-11-18|Hartkorn Karl Heinz|Verfahren und Einrichtung zur Reinigung von Abwasser und Behandlung der anfallenden Schlaemme| EP0046155A1|1980-08-14|1982-02-24|Innova, Inc.|Verfahren und Vorrichtung zum Entwässern von Schlick und Schlamm| US4367132A|1980-08-27|1983-01-04|Electro-Petroleum, Inc.|Method for removing liquid from chemically-precipitated sludge|DE4212322A1|1992-04-13|1993-10-14|Battelle Institut E V|Verfahren zur Entfernung von Quecksilber und anderen Schwermetallen aus Erdreich und Schlämmen| DE4442565A1|1994-11-30|1996-06-05|Goes Ges Fuer Sanierungsmasnah|Verfahren zum Dekontaminieren und/oder Entwässern von wässrigen, ligninhaltigen Schlämmen| EP1504814A1|2003-08-07|2005-02-09|Gloryquest Holdings Limited|Verfahren zur qualitativen Verbesserung von organischer und anorganischer Materie unter Verwendung von elektromagnetischem Rauschen| CA2758872A1|2011-04-07|2012-10-07|Dpra Canada Incorporated|Electrokinetic process and apparatus for consolidation of oil sands tailings| WO2015051444A1|2013-10-07|2015-04-16|Electro-Kinetic Solutions Inc.|Method and apparatus for treating tailings using an ac voltage with a dc offset| DE102018205630A1|2018-04-13|2019-10-17|Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.|Mikroreaktor für photokatalytische Reaktionen|
法律状态:
1989-11-30| AK| Designated states|Kind code of ref document: A1 Designated state(s): JP US | 1989-11-30| AL| Designated countries for regional patents|Kind code of ref document: A1 Designated state(s): AT BE CH DE FR GB IT LU NL SE |
优先权:
[返回顶部]
申请号 | 申请日 | 专利标题 相关专利
Sulfonates, polymers, resist compositions and patterning process
Washing machine
Washing machine
Device for fixture finishing and tension adjusting of membrane
Structure for Equipping Band in a Plane Cathode Ray Tube
Process for preparation of 7 alpha-carboxyl 9, 11-epoxy steroids and intermediates useful therein an
国家/地区
|